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Das Zauberwort, deine Ausrichtung wieder zu finden heisst: Grenzen setzen.
Deinem Umfeld Grenzen zu setzen ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr innerer Klarheit. Besonders für uns Frauen ist das Setzen von Grenzen oft eine Herausforderung. Es erfordert Mut, sich selbst und die eigenen Bedürfnisse an die erste Stelle zu setzen. Doch genau das ist notwendig, um die Kontrolle über das eigene Leben zurückzugewinnen.
Da wir in schon früh beigebracht bekommen haben, dass die anderen wichtiger sind als wir selbst, kennen wir teilweise unsere eigenen Grenzen nicht und lassen uns deshalb immer wieder ausnützen und verletzen. Natürlich tun wir dies nicht absichtlich. Dennoch werden wir dadurch immer unsicherer und vorsichtiger. Höchste Zeit also, den inneren Widersachern auf die Spur zu kommen und unseren natürlichen Schutzschild wieder aufzubauen.
So, wie viele Besitzer ihre Grundstücke mit einem Zaun oder mit Bäumen vor Eindringlingen schützen, so solltest du auch deinen eigenen inneren Garten vor Plünderung schützen. Ohne einen schützenden Zaun kann jeder vorbeikommen, um sich eine Blume zu pflücken oder die Früchte von den Bäumen zu stibitzen. So ähnlich ist es mit deinen persönlichen Grenzen. Ohne Absperrung läufst du Gefahr, dass sich jeder das holt, was er gerade von dir braucht. Und plötzlich sind sie weg, die blühenden Blumen, oder die süssen Früchte. Was übrig bleibt ist ein karger, leerer Rasen oder kahle Bäume.
Wenn du nicht klar kommunizierst, was du möchtest und was nicht, wirst du schnell in Situationen geraten, die dich überfordern. Ob in der Familie, am Arbeitsplatz oder in einer Partnerschaft – ohne Grenzen bist du verletzlich und riskierst, dich selbst zu verlieren. Du brennst innerlich aus und verlierst immer mehr von deiner eigenen Persönlichkeit.
Das Setzen von Grenzen ist kein Zeichen von Egoismus, sondern ein Akt der Selbstliebe. Es ist wichtig, deine eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zu priorisieren. Du hast das Recht, «Nein» zu sagen. Lieber würde ich schreiben, dass es deine Pflicht gegenüber dir selbst ist, «Nein» zu sagen. Denn, wenn du es nicht tust, bist am Ende du diejenige, die darunter zu leiden hat. Ein «Nein» muss und soll auch nicht hart und unfreundlich ausgesprochen werden. Grenzen können auch durch eine humorvolle Bemerkung eingebracht werden. Das kann helfen, die Situation aufzulockern.
Schütze also deinen Garten und sorge dafür, dass DU die Früchte deiner Selbstachtung geniessen kannst und sie nicht in den Mägen deiner Mitmenschen verschwinden. Du verdienst es, ein Leben zu führen, das deinen Vorstellungen entspricht und in dem DU dich wohlfühlst.
Leider ist das Setzen von Grenzen nichts, was wir «einfach mal so» machen können, weil wir aus den eingangs erwähnten Gründen zuerst wieder lernen dürfen, dass wir an die erste Stelle in unserem Leben stehen sollten und nicht unser Umfeld. Um dir den Prozess zu erleichtern findest du nachfolgend ein paar Tipps.
Wie kann ich Grenzen in meinem Leben setzen?
1. Selbstreflexion
Bevor du Grenzen setzen kannst, ist es wichtig, dass du dir über deine eigenen Bedürfnisse und Werte klar wirst. Nimm dir Zeit, um zu reflektieren und dir darüber klar zu werden, was DIR wichtig ist und wann du dich unwohl fühlst, wenn diese Grenzen überschritten werden. Und auch wie sich das bei dir auswirkt. Durch schlechte Laune? Niedergeschlagenheit? Selbstverachtung?
2. Kleine Schritte
Beginne die Reise mit kleinen Schritten. Setze zunächst Grenzen in weniger herausfordernden Situationen, um Selbstvertrauen zu gewinnen. Übung macht den Meister, und mit der Zeit wird es dir leichter fallen, auch in komplexeren Situationen standhaft zu bleiben. Du kannst z.B. vor dem Badezimmer-Spiegel üben «nein» zu sagen, indem du deinem Spiegelbild in die Augen schaust und klar und deutlich «Nein!» oder «Stop!» sagst. Hebe dazu auch die Hand und nutze sie wie ein Abwehrschild.
3. Kommunikation
Lerne, deine Grenzen klar und respektvoll zu kommunizieren. Nutze Ich-Botschaften, um deine Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken, ohne die andere Person anzugreifen. Zum Beispiel: „Ich mag es nicht, wenn…“ anstatt „Du machst immer…“.
4. Verständnis zeigen
Es kann hilfreich sein, Verständnis für die Reaktionen anderer zu zeigen, wenn du beginnst, Grenzen zu setzen. Erkläre, warum es für dich wichtig ist, diese Grenzen zu haben, und biete an, gemeinsam Lösungen zu finden, die für beide Seiten akzeptabel sind. Aber lasse dich nicht auf faule Kompromisse ein! Im Zweifelsfalle entscheidest du dich für die Lösung, die sich für DICH stimmig anfühlt. Denn es kann durchaus passieren, dass deine Mitmenschen keine Freude daran haben, wenn du plötzlich anfängst für dich einzustehen. Vor allem dann, wenn es zu ihren Lasten geht. Sei also vorsichtig mit deinem Entgegenkommen.
5. Bleibe standhaft
Es ist wichtig, standhaft zu bleiben, auch wenn andere versuchen, deine Grenzen zu überschreiten. Erinnere dich daran, dass dies ein Akt der Selbstliebe und nicht des Egoismus ist. Und dass es ein Schutz für dich selbst ist. Und vor allem fordere von deinem Umfeld klar ein, deine Grenzen einzuhalten. Du solltest dir auch überlegen, ob du Menschen, die deine Grenzen wiederholt überschreiten, weiterhin in deinem Umfeld haben möchtest. Wenn du ihnen wirklich am Herzen liegen würdest, dann würden sie deine Grenzen respektieren, nachdem sie sie kennen. Ist einen Gedanken wert nicht wahr?
6. Selbstfürsorge
Vergiss nicht, dass das Setzen von Grenzen auch ein Teil deiner allgemeinen Selbstfürsorge ist. Schaffe dir regelmässig Zeit für dich selbst, um zu entspannen und auf deine Bedürfnisse zu achten. Es ist ein Prozess, der nie abgeschlossen ist, deswegen ist es wichtig, dass du neue Bedürfnisse ebenfalls durch das Setzen von Grenzen nach Aussen abgrenzt und deinen Mitmenschen aufzeigst, wie weit sie an dich herantreten dürfen.
Indem du diese 6 Schritte befolgst, kannst du lernen, gesunde Grenzen in deinem Leben zu setzen, die dich schützen, und ein Leben führen, das im Einklang mit deinen Werten steht.
Gerne stehe ich an deiner Seite, wenn du dich auf die Reise machst. Manchmal ist es gut, wenn man jemanden an seiner Seite hat, der mit einen anderen Blickwinkel auf Situationen schaut und somit Dinge bemerkt, die man selbst übersieht. Denn wir haben ja bekanntlich alle unsere blinden Flecken.
Wenn du mehr zum Thema Grenzen setzen wissen und vor allem erfahren möchtest, wie du sie in dein Leben einbauen kannst, dann vereinbare ein kostenfreies und unverbindliches Erstgespräch. Du kannst nichts verlieren – nur gewinnen.
Was wäre, wenn dein nächster Schritt alles verändert?
Ich freue mich auf dich.
Deine Rahel
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