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22. November 2024Worte, die du im Zorn sprichst, kannst du nicht mehr zurücknehmen – und weshalb du das auch gar nicht willst.
Wenn dich dieser Titel jetzt gerade triggert, ist es ein Beweis dafür, dass an der Aussage etwas dran ist. Denn im Grunde sprechen wir in Momenten der Wut etwas an und aus, das wir schon lange mit uns herumtragen. Etwas das uns stört, oder verletzt. Und ein solcher «Wut-Moment», kann das Zünglein an der Waage sein, dass dieser Frust unkontrolliert aus uns herausbricht.
Nur ist der «Wut-Moment» nicht der beste Zeitpunkt, wenn wir etwas konstruktiv verändern und unserem Partner mitteilen möchten, was uns beschäftigt. Denn diese Art der Kommunikation kann sehr viel mehr zerstören als bewirken. Was wir in der Wut sprechen, kann Vertrauen zerstören, das, wenn überhaupt, nur sehr schwer wieder aufgebaut werden kann.
Deshalb wirken Sätze wie z.B. «Du zerstörst alles, was wir aufgebaut haben!» oder «Du interessierst dich keinen Deut für mich!» – wie Messerstiche, deren Echo noch lange in der Luft bleibt.
Schnell kommt nach solchen Wut-Sätzen der Moment der Reue. Der Moment, in dem du dir wünschst, du hättest dich beherrschen können und den Mund gehalten.
Was sagen diese Wut-Worte über uns?
Worte, die wir im Zorn sprechen, sind oft ein Zeichen dafür, dass wir uns in unserer Beziehung nicht gehört oder gesehen fühlen. Sie sind ein Hilferuf deiner Seele, eine verzweifelte Bitte um Aufmerksamkeit. Doch anstatt das wahre Bedürfnis dahinter zu erkennen, geht es meistens nur um den Konflikt an sich – wer recht hat, wer gewonnen hat, wer sich verletzt fühlt.
Aber was wäre, wenn du auf die Wahrheit hinter deinen Worten achtest, anstatt die Wut zu bekämpfen? Was, wenn du sie als den Hinweis nimmst, der er ist: Dass da gerade etwas ist, das du dringend ansprechen solltest, aber bis jetzt nicht den Mut hattest, es zu tun?
Besser kommunizieren – auch in schwierigen Momenten
Stell dir vor, du könntest deine Worte anders wählen – bevor die Wut die Kontrolle übernimmt. Was wäre, wenn du den Raum für deine eigenen Gefühle schaffst, ohne den anderen anzugreifen?
Das kannst du tun, indem du z.B. die folgenden drei Punkte beachtest:
1. Atme tief durch, bevor du sprichst.
Nimm dir einen Moment, um zu spüren, was hinter der Wut wirklich steckt. Was brauchst du gerade wirklich? Was möchtest du wirklich ausdrücken? Achte darauf, dass deine Worte nicht nur den Schmerz des Moments widerspiegeln, sondern das, was du wirklich brauchst – wie „Ich fühle mich allein, wenn du mir nicht zuhörst“ anstatt „Du hörst mir nie zu“.
2. Sprich aus, was dir schwerfällt.
Oft sind es gerade die unausgesprochenen Wünsche, die uns am meisten belasten. Und doch scheuen wir uns davor, sie offen zu legen, weil wir Angst haben, abgelehnt zu werden oder den anderen zu verletzen. Aber diese unausgesprochenen Wahrheiten wachsen zu Groll. Sie nehmen eine ungewünschte Eigendynamik an, die für die Beziehung und auch für dein Selbstwertgefühl gefährlich werden kann. Trau dich, auszusprechen, was dir wirklich fehlt. Sachlich und freundlich.
3. Finde Wege, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Ein Gespräch, das auf Verständnis und Respekt basiert, wird dir helfen, deine wahren Bedürfnisse klar zu benennen, ohne dass du dich gezwungen fühlst, in Wut zu reagieren. Kläre deine Bedürfnisse, anstatt dich auf die Fehler des anderen zu fokussieren. Jeder Mensch hat Bedürfnisse, und es ist wichtig, diese auszudrücken, ohne den anderen zu verletzen.
4. Der richtige Zeitpunkt
Überlege dir, ob der «momentane» Moment der richtige Zeitpunkt für ein Gespräch ist . Auch, oder gerade dann, wenn du und dein Partner emotional aufgeladen seid, ist es hilfreich, deinem Partner mitzuteilen, dass du zuerst deine Gedanken sortieren und innerlich zur Ruhe kommen möchtest, bevor du das Gespräch weiterführst.
Und dann nutze den aktuellen Augenblick um deine Gefühle und Emotionen, die dich gerade beherrschen aufzuschreiben und «fühle» sie. Schreibe auf, was es gerade mit dir macht. Was willst du ändern? Was willst du in Zukunft nicht mehr fühlen? Und was statt dessen?
Es ist nie zu spät, anders zu kommunizieren. Du kannst lernen, schwierige Themen auf eine respektvolle Weise anzusprechen, die dich und deinen Partner einander näherbringt, anstatt euch zu entzweien.
Fazit:
Du kannst keine gesprochenen Worte mehr zurücknehmen, aber du kannst lernen, dich anders auszudrücken.
Die Wahrheit, die hinter deinen verletzenden Worten steckt, verdient es, auf eine Weise ausgedrückt zu werden, die für dich und deinen Partner förderlich sind. Wenn ihr euch beide gegenseitig aussprechen lasst und die Bedürfnisse des anderen ernst nehmt, gehen alle als Gewinner aus dem Gespräch.
Es liegt an dir, wie du mit deinen Worten umgehst – nicht nur heute, sondern auch in der Zukunft. Es ist eine Entscheidung, die du bewusst treffen kannst.
Wenn du Schwierigkeiten damit hast, deine Gefühle in angemessene Worte zu verpacken, oder generell deine Kommunikation in der Beziehung verbessern möchtest, melde dich für ein unverbindliches und kostenfreies Gespräch. Ich zeige dir, wie du anspruchsvolle Gespräche aus deiner inneren Klarheit und mit deiner ureigenen Souveränität führen kannst.
Damit du und dein Partner in Zukunft eine konstruktive Beziehungskommunikation führt. Zum Wohle aller.
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Ich freue mich auf dich.
Deine Rahel